ESG-Lexikon

Alles über die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)

Im susform ESG- Lexikon finden Sie einen Überblick über wichtige ESG-Begriffe.

CBAM

CBAM steht für Carbon Border Adjustment Mechanism (CO2-Grenzausgleichsmechanismus). Es ist ein Instrument, das dazu dient, dem Risiko der Verlagerung von Treibhausgasemissionen (Carbon Leakage) in Länder ohne oder mit geringeren Ambitionen zur Bekämpfung von CO2-Emissionen entgegenzuwirken. Es wird als Teil des Europäischen Grünen Deals eingeführt und tritt 2026 in Kraft, wobei die Berichterstattung bereits 2023 beginnt.

 

CDP

Carbon Disclosure Project: Eine internationale Non-Profit-Organisation, die Unternehmen, Städten, Staaten und Regionen dabei unterstützt, ihre Klima- und Umweltdaten zu offenbaren, zu verwalten und zu verbessern. Das CDP wurde 2000 gegründet und hat sich zu einer der bedeutendsten Plattformen für die Offenlegung von Umweltdaten entwickelt. Das Hauptziel des CDP besteht darin, Transparenz und Rechenschaftspflicht im Zusammenhang mit den Umweltauswirkungen von Unternehmen und Organisationen zu fördern.

CO2-Äquivalente

CO₂-Äquivalente (CO₂e) sind eine Masseinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase. Das bedeutet, dass CO₂-Äquivalent die Zahl ist, die angibt, wie sehr ein Gas in einem bestimmten Zeitraum im Vergleich zur gleichen Menge CO₂ zur Erderwärmung beiträgt. Neben dem wichtigsten von Menschen verursachten Treibhausgas Kohlendioxid (CO₂) gibt es weitere Treibhausgase wie beispielsweise Methan oder Lachgas.

 

Cradle-to-Cradle

Cradle to Cradle (C2C) bedeutet wörtlich übersetzt: „von der Wiege in die Wiege“. Es ist ein Ansatz für eine durchgängige und konsequente Kreislaufwirtschaft, in der Produkte am Ende ihrer Lebensdauer keinen Abfall mehr hinterlassen, sondern zu Nährstoffen für die Natur oder für neue Produkte werden. Dabei muss man zwischen einem biologischen und einem technischen Kreislauf unterscheiden. Cradle to Cradle ist ein Gegensatz zu dem Modell „Von der Wiege zur Bahre“, in dem Ressourcen verschwendet werden

CSDDD

Die Corporate Sustainability Due Diligence Directive kurz CSDDD ist ein Richtlinienentwurf der Europäischen Kommission zur unternehmerischen Sorgfaltspflicht im Bereich Nachhaltigkeit. Ziel ist es negative Auswirkungen auf Menschenrechte und Umwelt in den Wertschöpfungsketten zu verhindern bzw. zu mindern.

DNSH

DNSH steht für “Do No Significant Harm” (auf Deutsch: “Keinen erheblichen Schaden verursachen”) und ist ein integraler Bestandteil der EU-Taxonomie. Die EU-Taxonomie definiert Kriterien, die eine Wirtschaftsaktivität erfüllen muss, um als nachhaltig zu gelten. Die Aktivität muss einen wesentlichen Beitrag zu einem der sechs Umweltziele der EU leisten und gleichzeitig den DNSH-Grundsatz erfüllen. Das bedeutet, dass die Wirtschaftsaktivität keines der anderen Umweltziele beeinträchtigen darf.

EFRAG SRB

European Financial Reporting Advisory Group Sustainability Reporting Board.
Der EFRAG SRB ist verantwortlich für alle Nachhaltigkeitsberichterstattungspositionen von EFRAG, einschließlich technischer Beratung der Europäischen Kommission zu Entwürfen von EU-Nachhaltigkeitsberichterstattungsstandards und Änderungen der Standards

ESRS

European Sustainability Reporting Standards: Standards die verpflichtend in der Nachhaltigkeitsberichterstattung nach CSRD anzuwenden sind. Mehr dazu in unserem Blog Artikel

EU ETS

Das EU-Emissionshandelssystem ist das größte Kohlenstoffmarktsystem der Welt. Es wurde von der Europäischen Union (EU) eingeführt, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren. Unternehmen erhalten bestimmte Emissionsrechte, die gehandelt werden können. Ziel ist es, Anreize für eine kohlenstoffarme Produktion zu schaffen und Emissionen kosteneffizient zu verringern.

 

EU Green Deal

Der Europäische Grüne Deal ist eine Initiative der Europäischen Kommission, die darauf abzielt, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen.

Dies soll durch eine Transformation der EU in eine moderne, ressourceneffiziente und wettbewerbsfähige Wirtschaft erreicht werden, die keine Netto-Treibhausgasemissionen mehr ausstößt und ihr Wachstum von der Ressourcennutzung abkoppelt. Ein Drittel der 1,8 Billionen Euro Investitionen aus dem Aufbauplan NextGenerationEU und dem 7-jährigen Haushalt der EU werden zur Finanzierung des Grünen Deals verwendet.

 

EU-Taxonomie

Ein Klassifizierungssystem der Europäischen e, um einheitliche Kriterien für nachhaltige wirtschaftliche Aktivitäten festzulegen. Sie definiert, welche wirtschaftlichen Tätigkeiten als ökologisch nachhaltig angesehen werden können und welche Kriterien erfüllt sein müssen, um diese Einstufung zu erreichen.
Die EU-Taxonomie ist in erster Linie für Unternehmen, Finanzinstitute und Investoren relevant. Sie legt fest, welche Informationen diese Akteure in ihren Berichten und Offenlegungen angeben müssen, um die Nachhaltigkeitsleistung ihrer Aktivitäten zu beurteilen. Die Einhaltung der EU-Taxonomie wird in den kommenden Jahren schrittweise verpflichtend für bestimmte Unternehmen und Finanzakteure sein.

Die EU-Taxonomie soll den Übergang zu einer nachhaltigen und kohlenstoffarmen Wirtschaft fördern, indem sie Unternehmen und Investoren klare Leitlinien für nachhaltige Investitionen bietet. Sie unterstützt das langfristige Ziel der EU, bis 2050 klimaneutral zu werden und die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen.

GHG Protocol

Greenhouse Gas Protocol“, zu Deutsch etwa „Leitfaden für Treibhausgasemissionen“. Es ist ein weltweit anerkanntes Rahmenwerk zur Erfassung, Berichterstattung und Verwaltung von Treibhausgasemissionen. Das GHG Protocol wurde vom World Resources Institute (WRI) und dem World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) entwickelt und ist ein Standardinstrument für Unternehmen, um ihre Klimaauswirkungen zu messen und zu berichten.

Das GHG Protocol bietet Unternehmen und Organisationen klare Richtlinien und Methoden, um ihre Treibhausgasemissionen zu identifizieren, zu quantifizieren und zu kategorisieren. Es deckt sowohl direkte Emissionen (Scope 1), indirekte Emissionen aus dem Energieverbrauch (Scope 2) als auch indirekte Emissionen aus der Wertschöpfungskette (Scope 3) ab.

GRI

Global Reporting Initiative: Eine internationale Organisation, die seit den 90er Jahren die international am weitesten verbreiteten Richtlinien und Standards für freiwillige Nachhaltigkeitsberichterstattung entwickelt hat.

 

IPCC

Das Intergovernmental Panel on Climate Chang, kurz IPCC,

ist ein zwischenstaatliches Gremium, das wissenschaftliche Informationen zum Klimawandel sammelt, bewertet und veröffentlicht. Es wurde 1988 von den Vereinten Nationen (UN) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) ins Leben gerufen. Das IPCC ist dafür bekannt, umfassende Berichte über den aktuellen Stand des Klimawandels zu erstellen und politische Entscheidungsträger mit Informationen zur Entwicklung von Klimapolitiken zu unterstützen

 

ISSB

Das International Sustainability Standards Board (ISSB) ist ein Standardsetzungsgremium. Es soll internationale Standards für die Berichterstattung bzgl  Nachhaltigkeitsthemen erarbeiten.

Kipppunkte

Kipppunkte (eng: tipping points) sind kritische Schwellenwerte im Erdsystem, an denen kleine Veränderungen einen plötzlichen und weitreichenden Wandel auslösen können. Wenn ein Kipppunkt erreicht oder überschritten wird, können Prozesse in der Umwelt, wie das Schmelzen von Eisschilden oder das Absterben von Wäldern, nicht mehr umkehrbar sein, selbst wenn die ursprünglichen Auslöser entfernt werden.

Kreislaufwirtschaft

Eine Kreislaufwirtschaft ist ein regeneratives System, in dem Ressourceneinsatz und Abfallproduktion, Emissionen und Energieverschwendung durch das Verlangsamen, Verringern und Schließen von Energie- und Materialkreisläufen minimiert werden. Dies kann durch langlebige Konstruktion, Instandhaltung, Reparatur, Wiederverwendung, Remanufacturing, Refurbishing und Recycling erzielt werden. Das Ende eines Produkts ist gleichzeitig der Anfang für etwas Neues. Dies erfordert ein Umdenken aller Akteure.

 

LCA

Eine LCA (Life Cycle Assessment) ist eine systematische Analyse der potenziellen Umweltauswirkungen und der Energiebilanz von Produkten während ihres gesamten Lebensweges. Sie wird auch als Ökobilanz oder Umweltbilanz bezeichnet. Die LCA misst die Umweltauswirkungen eines Produkts oder einer Dienstleistung von der Rohstoffgewinnung über die Produktion, Nutzung und Entsorgung bis hin zu den damit verbundenen vor- und nachgeschalteten Prozessen.

Nachhaltigkeitsbericht

Die CSRD löst die bisherigen gesetzlichen Vorschriften zur Nachhaltig-keitsberichterstattung ab. Das Ziel ist es einerseits, die Transparenz zu erhöhen und die Nachhaltigkeitsberichterstattung auf das Niveau der Finanzberichterstattung zu bringen. Andererseits geht es aber auch darum, die europäische Wirtschaft resilient gegen ökologische Krisen wie der Klima- und Biodiversitätskrise zu machen sowie Verantwortung für soziale Standards entlang globaler Lieferketten zu etablieren.

Das bedeutet konkret, dass die betroffenen Unternehmen in Zukunft einen Nachhaltigkeitsbericht als Teil ihres Lageberichts veröffentlichen müssen und dieser auch extern geprüft werden muss.

NaDiVeG

Das Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz, kurz NaDiVeG, ist ein österreichisches Gesetz, das die EU-Richtlinie 2014/95/EU zur Offenlegung nichtfinanzieller und die Diversität betreffender Informationen durch bestimmte große Unternehmen und Gruppen umsetzt. Das NaDiVeG verpflichtet bestimmte große Unternehmen von öffentlichem Interesse, die im Durchschnitt des Geschäftsjahres mehr als 500 Mitarbeiter beschäftigen, zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Unternehmen müssen demnach zu einer Reihe von sozialen und ökologischen Themen ihre identifizierten Risiken, Strategien, erzielten Ergebnisse und nicht-finanziellen Leistungsindikatoren offenlegen. Das NaDiVeG wird abgelöst durch die nationale Umsetzung der CSRD.

 

Net Zero

Zu Deutsch Netto Null Emissionen. Hierfür gibt es unterschiedliche Definitionen und Ansätze. Die spezifischste wurde von der Science Based Targets initiative (SBTi) entwickelt, die von Unternehmen verwendet werden kann, um ihre Klimaziele zu formulieren. Gemäß SBTi bezieht sich Net Zero auf die Balance zwischen den von einem Unternehmen verursachten Emissionen und den Emissionsminderungen oder -kompensationen, die das Unternehmen erreicht. Die Definition beinhaltet zwei wesentliche Elemente:

1) Net Zero bezieht sich auf die gesamten Treibhausgasemissionen eines Unternehmens inklusive der vor- und nachgelagerten (Scope 1, 2 und 3).

2) Die verbleibenden Emissionen, nachdem alle möglichen Maßnahmen zur Reduzierung ergriffen wurden, müssen ausgleichen werden (zB durch CO2-Kompensation, oder CO2-

 

 

Pariser Klimaabkommen

Das Pariser Klimaabkommen ist ein 2015 beschlossener Nachfolger des Kyoto-Protokolls, in dem sich 196 Staaten plus die Europäische Union verpflichten, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius, möglichst sogar auf unter 1,5 Grad, im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Das Abkommen enthält Ziele und Maßnahmen, um die Ursachen des Klimawandels global einzudämmen.

Physische Risiken

Physische Risiken beziehen sich auf die Gefahren, die aus klimatischen, geologischen oder anderen Umweltveränderungen resultieren können. Beispiele sind Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Stürme, Dürren oder Hitzewellen, die Unternehmen, Infrastruktur und die Gesellschaft als Ganzes beeinträchtigen können.

Planetare Grenzen

Planetare Grenzen sind ökologische Grenzen der Erde, deren Überschreitung die Stabilität des Ökosystems der Erde und damit das Vorankommen der Menschheit gefährde. Derzeit werden zumeist neun planetare Grenzen diskutiert. Diese Grenzen umfassen verschiedene Aspekte, wie Klimawandel, Verlust der Biodiversität, Süßwasserverbrauch, Ozonabbau, Landnutzung und andere. Das Überschreiten dieser Grenzen kann schwerwiegende und irreversible Folgen für die Umwelt und die menschliche Gesellschaft haben.

 

SBTi

Science Based Targets initiative, zu Deutsch etwa „Initiative für wissenschaftsbasierte Ziele“. Es handelt sich um eine gemeinsame Initiative mehrerer Organisationen, darunter das Carbon Disclosure Project (CDP), das World Resources Institute (WRI), der World Wide Fund for Nature (WWF) und das United Nations Global Compact (UNGC). Das Ziel von SBTi ist es, Unternehmen dabei zu unterstützen, klimabezogene Ziele zu setzen, die wissenschaftlich fundiert sind und zur Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs gemäß dem Pariser Abkommen auf 1,5°C beitragen.
Die SBTi bietet Unternehmen einen methodischen Ansatz zur Festlegung ihrer Ziele, der auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) und anderen anerkannten Institutionen basiert. Die Ziele werden anhand spezifischer Kriterien geprüft, wie beispielsweise dem Emissionspfad, der Verträglichkeit mit globalen Klimaszenarien und der Ausrichtung auf langfristige Nachhaltigkeitsziele.

 

SDGs

Die SDGs (Sustainable Development Goals) sind 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die von den Vereinten Nationen (UN) festgelegt wurden. Sie dienen weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene und sollen bis 2030 erreicht werden. Die SDGs umfassen verschiedene Aspekte der nachhaltigen Entwicklung, wie z.B. Gesundheit, Bildung, Ernährung, Klima, Gleichberechtigung und Frieden.

SFDR

Sustainable Finance Disclosure Regulation, zu Deutsch etwa „Verordnung über nachhaltige Finanzinformationen“. Es handelt sich um eine EU-Verordnung, die 2021 in Kraft getreten ist. Ihr Ziel ist, mehr Transparenz und Klarheit im Bereich der nachhaltigen Finanzierung zu schaffen und sicherzustellen, dass Finanzmarktakteure Informationen über die Nachhaltigkeitsaspekte ihrer Produkte bereitstellen.

Die SFDR gilt für eine breite Palette von Finanzakteuren, einschließlich Fondsmanagern, Vermögensverwaltern, Pensionsfonds und Versicherungsunternehmen. Die Verordnung legt bestimmte Offenlegungspflichten fest, die diese Akteure erfüllen müssen, wenn sie Nachhaltigkeitsaspekte in ihren Investitionsentscheidungen berücksichtigen.

Stakeholder

Stakeholdergruppen sind alle Personen, Gruppen oder Institutionen, die von den Aktivitäten eines Unternehmens oder Projekts betroffen sind oder ein Interesse daran haben. Im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse sind Auswirkungen von Aktivitäten auf betroffene Stakeholder zu identifizieren und zu bewerten. Betroffene Stakeholder sind etwa eigene Mitarbeiter:innen, Arbeitnehmer in der Lieferkette oder die Natur. Die ESRS nennen die Natur als stillen Stakeholder.

Sustainability Due Diligence

Der Prozess der Bewertung und Prüfung von Nachhaltigkeitsaspekten im Rahmen einer Unternehmens- oder Investitionsprüfung. Es ist ein wichtiger Schritt, um potenzielle Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Umwelt-, sozialen und governancebezogenen (ESG) Faktoren zu identifizieren und zu bewerten.
Das Ziel der Nachhaltigkeits-Due-Diligence besteht darin, ein umfassendes Bild der Nachhaltigkeitsleistung und -risiken eines Unternehmens oder einer Investition zu erhalten. Durch die Bewertung dieser Faktoren können potenzielle Risiken identifiziert und gemindert werden, während gleichzeitig Chancen für nachhaltiges Wachstum und Wertsteigerung erkannt werden.

 

TCFD

Task Force on Climate-related Financial Disclosures, zu Deutsch etwa „Arbeitsgruppe für klimabezogene Finanzberichterstattung“. Die TCFD wurde vom Financial Stability Board (FSB) ins Leben gerufen, einer internationalen Organisation, die sich mit der Stabilität des globalen Finanzsystems befasst. Die TCFD entwickelte einen Rahmen für die Offenlegung von klimabezogenen finanziellen Informationen durch Unternehmen.

Das Ziel der TCFD besteht darin, Unternehmen dazu zu ermutigen, Informationen über ihre klimabezogenen Risiken und Chancen zu kommunizieren. Dabei liegt der Fokus auf den finanziellen Auswirkungen des Klimawandels auf Unternehmen und Investitionen.

Durch die Anwendung des TCFD-Framework können Unternehmen besser auf die Herausforderungen des Klimawandels reagieren, Risiken mindern, Chancen nutzen und ihre finanzielle Resilienz stärken. Gleichzeitig unterstützt die Offenlegung nach dem TCFD-Framework Investoren und andere Stakeholder bei der Bewertung der finanziellen Auswirkungen des Klimawandels auf Unternehmen und deren langfristige Wertentwicklung.

THG-Bilanz

Eine Treibhausgasbilanz ist eine Berechnung der klimawirksamen Emissionen, die durch ein Unternehmen, ein Produkt oder eine Aktivität verursacht werden. Die Treibhausgasbilanz wird in CO2-Äquivalenten (CO2e) ausgedrückt, die die unterschiedliche Klimawirkung verschiedener Treibhausgase berücksichtigen. Es gibt verschiedene Treibhausgase, die zur Erderwärmung beitragen. Die wichtigsten sind Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O) und fluorierte Treibhausgase (F-Gase).

TNFD

Die Task Force on Nature-related Financial Disclosures ist eine Initiative, die von der britischen Regierung ins Leben gerufen wurde. Sie ähnelt der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD), konzentriert sich jedoch auf die Offenlegung von Informationen über finanzielle Risiken und Chancen im Zusammenhang mit der Naturzerstörung und dem Verlust der Biodiversität.

 

Übergangsrisiken

Übergangsrisiken (englisch transition risks) entstehen im Zusammenhang mit dem Übergang zu einer kohlenstoffarmen und nachhaltigen Wirtschaft. Wenn politische Maßnahmen, Technologieentwicklungen oder Marktveränderungen den Übergang beschleunigen oder verlangsamen, können sich diese Risiken auf Unternehmen, Investitionen und Märkte auswirken. Beispiele sind regulatorische Änderungen, Preisvolatilität bei CO2-Emissionen und die Anpassung an neue Geschäftsmodelle.

Wertschöpfungskette

Die Wertschöpfungskette umfasst den gesamten Prozess der Herstellung und Bereitstellung eines Produkts oder einer Dienstleistung, von den Rohstoffen bis zum Endverbraucher und zum End-Of-Life des Produktes. Sie beinhaltet alle Schritte der Produktion, Verarbeitung, Distribution und des Verkaufs, die zur Schaffung und Realisierung von Wert für das Unternehmen, Kunden, und die Gesellschaft führen.

Wesentlichkeitsanalyse

Eine Wesentlichkeitsanalyse ist ein Prozess, der dazu dient, die Bedeutung verschiedener Nachhaltigkeitsthemen, Herausforderungen oder Risiken für ein Unternehmen oder eine Organisation zu bewerten und zu priorisieren.

Die doppelte Wesentlichkeit ist ein Prinzip der Nachhaltigkeitsberichterstattung, das zwei Perspektiven des Einflusses von Nachhaltigkeitsaspekten berücksichtigt. Es geht darum, wie Nachhaltigkeitsaspekte das Unternehmen beeinflussen (Outside-in-Perspektive) und wie sich das Unternehmen auf die Gesellschaft und die Umwelt auswirkt (Inside-out-Perspektive). Die doppelte Wesentlichkeit soll die Relevanz von Nachhaltigkeitsaspekten für die Rechnungslegung erhöhen.